Thurgauer Zeitung vom 16.9.2019
Bericht: Markus Bösch
Der Österreicher Michael Schuller wirbelte am Samstag auf der Bistrobühne in Romanshorn.
Wenn einem die Pointen im Hals stecken bleiben und der Zaubertrick mit Seil und Karten undurchsichtig bleibt – dann ist Bistroabend in der Rebsamenaula: Am Samstag war der Österreicher Michael Schuller zu Gast.
Von allem Anfang an nahm der Wiener Kabarettist und Zauberkünstler die Besucherinnen und Besucher in Beschlag, liess sie Karten mischen, auf der Bühne Papier zerreissen und literarische Höhenflüge unternehmen. Er erzählte von Wiener Kaffeehäusern, wo Gäste auf die Bedienung warten, von langweiligen Tätigkeiten, die nichtsdestotrotz Spass machen sollen und zitierte Tucholsky und eigene Gedichte, die einiges an Wissen verlangten.
Selbst die magischen Momente mit Seil, Karten und Zigaretten begleitete er mit Lyrik und liess die Zuschauer im Ungewissen, wie die Tricks funktionieren. Politische Seitenhiebe in Richtung Heimatland mussten sein, genauso wie philosophische Ausblicke in eine Zukunft, die bereits eingetroffen zu sein scheint. Seine Wortspielereien rauschten zuweilen so rasch an einem vorbei, dass deren Pointen kaum zu fassen waren.