Alltäglich und doch ganz anders

Seeblick vom 09.11.2021

Bericht: Markus Bösch

Drei Frauen tauchen ab und begeistern mit Music-Comedy: Das Berner Trio sijamais bringt ihr neues Programm «inkognito» auch auf die Bistrobühne.

Die Geschichte ist eigentlich rasch erzählt und dauert dann doch zwei erfrischende Stunden: Drei Frauen flüchten aus dem Gefängnis und müssen sich in neue Identitäten retten. Und die haben es in sich. Mia Schultz wird zur gefeierten Sängerin, Simone Schranz zur Sektenanhängerin und Jacqueline Bernard zur Fremdenlegionärin. Damit haben sie den vorherigen Alltag hinter sich gelassen, sind auch aus diesem ausgebrochen und können diese Rollen, die es in sich haben, so richtig ausleben. Dabei passen sie in keine Schublade, denn «ich bin so wie ich bin, und das ist gut».

Irgendwo auf dieser Welt

So weit entfernt sie sich plötzlich befinden, in Französisch Guyana, Alaska und Madagaskar, so gegensätzlich sie sich bewegen und so rasch sie sich immer wieder neu(ver)kleiden, so nahe sind sie sich – zumindest per Telefon, mit ihren Gefühlen und ihrer Musik: Sie singen bekannte Hits mit neuen Texten und eigene Songs, mal allein und meist dreistimmig, und sie bedienen sich der verschiedensten Musikgenres. Mit Klavier, Klarinette, Kontrabass – und eben der eigenen Kehle. Und das tun sie auf eine exzellente und mitreissende Weise. Dank digitalem Auftritt und entsprechender Fangemeinde finden sie auch real wieder zueinander, was sie als «Freundschaft für die Ewigkeit» besingen – sie, die seit mehr als 15 Jahren «sijamais» sind.

Bild: Markus Bösch