Seeblick vom 1.7.2021
Bericht: Markus Bösch
Auf einer Bühne Zirkus machen: Naima Bärlocher und Gerardo Tetilla zeigen es auf Einladung des Bistro-Komitees.
Mit Gesang und Ukulele beginnt am Samstagabend eine Zirkusvorstellung der besonderen Art: Naima wird singend (sie) keuchend (er) von ihrem Partner Gerardo hereingetragen. Und – überrascht vom anwesenden Publikum – erzählen sie ihre Geschichte(n): Mal mit Geräuschen, mit Mono- und Dialogen, mit Akrobatik und Jonglagen – sind sie der «very little circus». Während sie den lauten Part innehat, bleibt er der leise Pantomime. Er jongliert leuchtende Bälle und Keulen, muss sich gegen die Säbel wehren – und ist einmal gar allein auf der Bühne. Er packt diese Chance und lässt den Diabolo zum Strausswalzer kreisen. Bis Naima wieder auftaucht, mit einem Wischmob, den sie flugs zu einem Pferd und später zur Zuckerwatte verwandelt. All dies zusammen macht eben genau diesen Reiz aus, den jeder Zirkus zu schaffen vermag: Spass am Klamauk und Slapstick, Freude an der Bewegung und Musik – letztlich auch der Auftritt vor Publikum, dem ersten seit neun Monaten. Ein dermassen gelungener Auftritt übrigens, dass die Zuschauer/-innen den wohl kleinsten Zirkus der Welt nur mit lang anhaltendem Applaus entlassen.

Bild: Markus Bösch