Thurgauer Zeitung vom 2.5.2016
Bericht: Markus Bösch
Einmal mehr wurde der Bistro-Abend zu einem humoristischen Höhepunkt der besonderen Art: Der Lausanner Karim Slama begeisterte und verzauberte. Er stellte die grundlegenden und gleichwohl einfachen Fragen, die das Leben ausmachen und gar zu oft zu Knacknüssen werden. In seinem Fast-ein-Mann-Programm ging er mit einer grossartigen Mimik mitten hinein in die Alltäglichkeiten – etwa wenn er fragte: «Was nützt mein Theater, nützt überhaupt irgendetwas?
Deutsch-französischer Charme
Die zahlreichen Besucher verstanden seine Spässe, seinen deutsch-französischen Charme und seine wilde und präzise Körpersprache. Begleitet und herausgefordert von den Toneffekten ab Band präsentierte Karim Slama Situationen am Flughafenzoll, Krankheiten wie die Starrsucht oder Dauerschluckauf, die die Ausübung mancher Berufe nichts weniger als unmöglich machen.
Alles im Griff
Und selbstverständlich erzählte er diese Situationen nicht nüchtern von der Bühne herab, sondern spielte sie temporeich, mit zuweilen überraschenden und dann auch wieder rundum verständlichen Pointen: zum Beispiel, als er dem schreienden Bedürfnis des Babies für die Süssigkeit nachspürte und dies dem Drang des Vaters nach dem Bier im Kühlschrank gleichstellte. Seinen Sinn für den Spass an der Sache und damit am Leben überhaupt präsentierte Slama einmal mehr mit Schwung und Präzision.