Neue Crew für Bistro-Kultur

Thurgauer Zeitung vom 11.02.2016

Bericht: Markus Schoch

Das Bistro-Komitee löst sich nach 17 Jahren im November auf. Die Romanshorner müssen künftig aber nicht auf Kleinkunst am Ort verzichten. Ein neues Team führt die Arbeit der Kulturveranstalter weiter.

Am 19. November ist Schluss. Der Auftritt der Romanshorner Band «A little Green» ist der letzte, den das ehrenamtlich arbeitende Bistro-Komitee organisiert. Nach 17 Jahren und über 70 Veranstaltungen hören Ruedi und Eveline Meier, Claudia Ruckstuhl, Martina Perler, Gabi Senn und Anita Zech auf. «Wir haben immer gesagt: Wenn einer von uns aus irgendeinem Grund nicht mehr weitermacht, beenden wir die Sache gemeinsam. Und dieser Moment ist jetzt gekommen», sagt Ruedi Meier.

Nachfolger in den Startlöchern

Die sogenannten Bistro-Abende in lockerer Atmosphäre mit Tischchen, Bar und Buffett wird es aber auch künftig geben. Ein neues Team ist in den Startlöchern und wird die Arbeit weiterführen, so wie es sich das Bistro-Komitee gewünscht hatte. Wer dabei ist, bleibt vorerst ein Geheimnis. Die neue Crew wird sich in der zweiten Jahreshälfte der Öffentlichkeit vorstellen.

Der Übergang soll möglichst nahtlos sein. «Wir werden darum unsere Erfahrungen und unser Wissen weitergeben», verspricht Meier. Aber nicht nur deswegen dürften es die Nachfolger leichter haben als die Kleinkunst-Pioniere bei ihrem Start in Romanshorn 1999. Die Veranstaltungsreihe hat einen guten Ruf, der nicht erst aufgebaut werden muss. «Wer einmal bei uns aufgetreten ist, will in der Regel wieder kommen», sagt Meier. «Wir werden mit Anfragen von Künstlern regelrecht überschwemmt.» Die Kunst sei, jeweils vier für das Jahresprogramm auszuwählen. Um sich ein Bild von der Szene machen zu können, besuchte das Bistro-Komitee jährlich die Künstlerbörse in Thun, das Kleinkunstfestival in Aadorf («Die Krönung») sowie diverse Veranstaltungen in der Region.

Erfolg gibt ihnen recht

Der Aufwand war nicht umsonst. Im Schnitt der letzten fünfzehn Jahre besuchten 60 bis 70 Personen die Anlässe des Bistro-Komitees, die zuletzt in der Primarschul-Aula stattfanden, wo es Platz für rund 100 Besucher hat. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei achtzig Prozent, worauf Meier «wirklich sehr stolz ist», wie er selber sagt. «Und dabei bieten wir nicht nur Mainstream.» Ziel sei, ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Dabei ist es dem Bistro-Komitee immer wieder gelungen, bekannte Künstler nach Romanshorn zu holen. Dazu zählen Dodo Hug, Bliss oder Frölein Da Capo.