Thurgauer Zeitung vom 8.9.2020
Bericht: Markus Bösch
Flurin Caviezel sprühte vor Geschichten und Musik – dank Bistro-Komitee live auf der Bühne in Romanshorn.
Der (elektrische) Strom wird zum roten Faden, verbindet seine Geschichten, der Schluss wird ganz und gar nicht kurz, wie es der Programmname «Kurzschlüsse» vorgeben möchte: Und vor allem merkt man es dem Sprach- und Musikkabarettisten an, wie gern er – wieder – auf der Bühne steht.
So subtil er seine Wortspielereien anbringt, wenn er von frei-schaffend redet oder von der Chemie, die bei Verliebten ihre Rollen spielt und für Hochspannungen sorgt, so klar platziert er seine Botschaften, wenn es denn solche sind: «Wirtschaftskriminelle tragen vor allem Verantwortung und Flüchtlingsströme werden weniger, sobald sich beide Seiten ins Gleichgewicht verändern.»
Und während der zwei Stunden spannt er den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft: Er lässt die versammelten Babyboomer zu Discomelodien mitsingen, erklärt, dass ältere Männer von jüngeren Frauen träumen – «auch das ist Vintage» – und fragt sich, warum es eine App braucht «Finde mein iPhone»: Überhaupt bräuchten Kinder gar kein Handy, sondern vielmehr aufgepeppte Volkslieder, wie zum Beispiel «S’Ramseyers, die wie Gras ha (und rauche)». Und nicht nur da zeigt er seine Kunst des Musizierens: Mit seiner Zugabe reiht er Hits der Sechziger- und Siebzigerjahre nahtlos aneinander.
