Thurgauer Zeitung vom 25.4.2019
Bericht: Markus Bösch
Vom Schmunzeln bis zum heiteren Lachen: Der Musiker und Kabarettist Olaf Bossi nahm die zahlreichen Bistrobesucher am Samstagabend mit auf eine humorvolle Reise.
Es ist der pure Alltag, den der Deutsch-Italiener Olaf Bossi aus Stuttgart auf die Rebsamen-Aulabühne brachte – Situationen, die man vielleicht nur zu gut kennt, die sich unversehens zu musikalischen Geschichten verdichten: Wenn er etwa im Stil des modernen Troubadours von Zeiten des «Shoppens als Standortbestimmung des eigenen Ichs» erzählt oder vom Umgang mit den eigenen, kleinen Kindern und deren Einschlafen, was einfach nicht klappen will.
Genauso gefordert sind Eltern, sobald sie sich ihren «Digital Natives» gegenüberstehen und da selbst erziehen wollen und sollen, im Umgang mit neuen Medien. Jene Erwachsenen, die den Umgang mit Netflix und Co. oft selbst nicht so im Griff haben, wie sie es gerne hätten.
Liedermacher schlüpft in die Rolle des Kindes
Zuweilen melancholisch wurde der Liedermacher, als er in die Rolle des Kindes schlüpft, das von sich sagt und singt, dass es ein Kind sein wolle, wenn es denn erst einmal gross sein werde.
Und dass die Liebe zwar «Harmoniesüchtig» – wie sein Programm – sein will und trotzdem verbunden ist mit Stress, zeigt er klar und feinfühlig auf: Zum Beispiel wenn sich die Beteiligten nach Parship im realen Leben kennen lernen wollen und wenn er singt «Wirst du mit mir alt und bleibst mit mir ein Kind».
Und schliesslich kehrt er bei der Zugabe zu einem Schlaflied zurück, nachdem er den Trend des Minimalismus erklärt und auch die all zu lange Zeit im Autobahnstau – mit gesanglicher Unterstützung der Zuhörer – beschrieben hat.

Bild: Markus Bösch