Thurgauer Zeitung vom 24.04.2018
Bericht: Markus Bösch
Eine Radiosendung auf der Bühne
Das Duo Luna-Tic bot am Samstagabend Unterhaltung mit Gesang, Wort- und Klavierspielereien – eingeladen vom Bistro-Komitee Romanshorn. Sind es die Lieder, die Wortgefechte, das gekonnte Spiel am und auf dem Klavier oder der Charakter ihrer Stimmen, die das Lachen der Zuschauer provozierte? Judith Bach und Stefanie Lang sind Oli und Claire und als Duo Luna-Tic bescheren sie dem Publikum einen unterhaltenden Abend: Eine Radiosendung bildet den Rahmen. Oli schlüpft schon mal in die Rolle des Romanshorners Heiri, der sich beim Wunschkonzert kein Lied wünscht, sondern sein Problem mit seiner dominanten und mühsamen Frau loswerden will. Kurz darauf beschreibt sie, zurück in ihrer Bühnenrolle, ihre Partnerin daselbst so unglücklich, dass sie sich nur noch mit der Melodie «hello darkness» entschuldigen kann. Mit dem Klavierspiel für und mit vier Händen laufen sie dann zu musikalischer Höchstform auf, um kurz darauf ihre typischen Dialekte und damit ihre Rollen zu wechseln.
Schliesslich wird es – einigermassen unerwartet – ernst und melancholisch, wenn Oli sich an Kindheit erinnert und wie alle über sie gelacht haben – und dieses Lachen erst jetzt wunderbar klingt, wenn sie ihre Rollen auf der Bühne spielt. Gar philosophisch mutet es an, als Claire sich plötzlich fragt: «Beim Radio ist es wohl wie im Leben: Man spricht – und wenn gar niemand zuhört. Was dann?» Nach anderthalb Stunden und einigen Zugaben wird klar: Zwei aussergewöhnliche Frauen haben die Bühne zum Radiostudio gemacht, sind hineingetaucht ins Leben und haben das Publikum beeindruckt.