Seeblick vom 10.6.2016
Bericht: Markus Bösch
Es sind die Themen, die fast alle beschäftigen und zum Lachen bringen: Das Trio «Heinz de Specht» begeisterte die zahlreichen Besucher des Bistroabends.
Sie singen vom verschwundenen Regenwald, der Frau und dem Buch, das nicht mehr da ist, um lapidar festzustellen: «Wir sind noch da». Und dies alles im Dialekt des wirtschaftsstärksten Kantons. Da könnte der Eindruck von Überheblichkeit entstehen – wenn es nicht die Po-Enten wären, auf die ihre Songs hinzielen. Hier sind es die Wortspielereien, da die überraschenden Wendungen, die ihre Lieder nehmen – beispielsweise, wenn emotional aufwühlend ein Lebensmüder aufgefordert wird, nicht zu springen, nicht wegen ihm selbst, sondern wegen des geliebten Automobils, das dadurch in Mitleidenschaft gezogen würde.
Party zu Hause klappt nicht
Dem spiessigen Kleinbürgertum wird Tribut gezollt, im Restaurant, wo unglaublicherweise neben Maggi und Aromat ein Tabasco zu finden ist, und der Moderne genauso, wenn Roman Riklin, Daniel Schaub und Christian Weiss davon singen, dass es für alle Probleme, auch wenn sie gar keine sind, eine App gibt. Schliesslich legen sie Töne und Texte auch auf wunde Punkte, etwa im Song «Familieschlittle», wo der Export von Waffen aus der heilen Schweiz in Krisenländer thematisiert wird. Es gelingt «Heinz de Specht» mit ihrem Programm zum 10-jährigen Bühnenjubiläum «Party», die Gäste während zwei Stunden mitzunehmen auf eine musikalisch gekonnte Reise durch den persönlichen Alltag gleichwie durch die Schweiz: Sie lohnen es dem Trio mit herzlichem Lachen und lang anhaltendem Applaus.